The-Environmentalist

Norbert Stegmann

Am 7. Mai wurde Norbert mit dem Krankenwagen in das Ninewells Krankenhaus in Dundee gebracht. Von diesem Zeitpunkt an war sein Wohlbefinden einem ständigen Auf und Ab unterworfen - aber wir waren beide überzeugt, dass er sich sicher erholen würde.

In der Nacht zum 22. Mai 2022 verstarb Norbert jedoch unerwartet, mit der Diagnose „Endokarditis“.

Seit ich Norbert kenne, verfolgte er nur ein Ziel - eine bessere Welt zu schaffen. Das allein trieb ihn zu Höchstleistungen an. Er stand um 2 Uhr morgens auf und arbeitete bis 22 Uhr. Das war seine gottgegebene Mission in dieser Welt bis zu seinen letzten Tagen. Zusammenhänge zu sehen, Maschinen zu entwickeln, Lösungen für Probleme im Umweltbereich zu finden, das sah er als Geschenk Gottes an; es war einzig und allein dazu bestimmt, der Umwelt und der Menschheit wirklich zu helfen, für die zukünftigen Generationen.

Doch auf Norberts schwierigem Weg, diese Erfindungen erfolgreich auf den Markt zu bringen, musste er immer wieder Rückschläge hinnehmen. Negative Erfahrungen mit korrupten Entscheidungsträgern, die Machtgier einflussreicher Menschen, Neid und Missgunst begleiten ihn seither. Doch immer wieder krempelte er die Ärmel hoch, um neu zu beginnen.

Wer Norbert kannte, weiß aber auch um seinen Sinn für Perfektion, sein schnell aufbrausendes Temperament, seine Ungeduld, seine Hartnäckigkeit. Grauzonen gab es in seiner Welt nicht. Mit dieser Einstellung hat er sich jedoch nicht nur Freunde gemacht.

Ein weiterer Punkt hat Norbert tief geprägt: sein unerschütterlicher Glaube an Gott.

Denn trotz vieler Rückschläge ging es Schritt für Schritt weiter - mit Erfolg: Wir haben das umweltfreundlichste Gebäude der Welt gebaut. Endlich konnte man hier beweisen, dass Norberts Technologien funktionieren: Vakuumtechnik, Pascal Stones, Kühldecken, saubere frische Raumluft mit CO2-Reduzierung - hier hat Norbert wieder einmal wissenschaftliches und technisches Neuland betreten!

Und diese bahnbrechenden Projekte sollten nun auch in anderen Ländern in Angriff genommen werden. Aus diesem Grund sind wir im Jahr 2020 nach Schottland umgezogen.

Seine schwere und plötzliche Erkrankung war jedoch nicht eingeplant. Norbert war noch voller Energie und Tatendrang. Er hatte noch so viele Pläne.

Wir dürfen uns jetzt fragen: Was bleibt von seinen vielen Ideen und Visionen, von seinen unvollendeten Technologien und Projekten? Jetzt, wo er nicht mehr da ist und nicht mehr zu ihrem Erfolg beitragen kann.

Zwei Antworten liegen auf der Hand:

1. Es lag schon immer in Gottes Händen und wird es auch weiterhin tun. Er wird dafür sorgen, dass es weitergeht - nach seinen Plänen und zu seiner Zeit. Das kann weit in der Zukunft liegen, aber es kann auch heute oder morgen geschehen.

2. Es liegt auch an uns, seiner Familie, den Zurückgebliebenen, Freunden, Geschäftspartnern und Mitstreitern.

Nehmen wir Norbert als Beispiel: Wenn es Hindernisse gab, suchte er nach Wegen, sie zu überwinden. In einer Krise oder widrigen Situation war er auf der Suche nach neuen Möglichkeiten. Hier war er ganz der Suchende, der Forschende, auch der ewig Unzufriedene, der immer nach weiteren Verbesserungen suchte. Norbert war einer, der nie, nie, nie aufgegeben hat.

Hier ein Zitat aus dem ersten Buch Henoch, Kapitel 1, das er bis zu seinen letzten Tagen studierte:

"Die Erde wird versinken, und alles, was auf ihr ist, wird vergehen, und das Gericht wird über alle kommen, auch über alle Gerechten:

Denen aber wird er Frieden geben; die Auserwählten wird er bewahren und ihnen gegenüber Milde üben.

Dann werden alle zu Gott gehören, glücklich und selig sein, und der Glanz der Gottheit wird sie erleuchten."

Norbert ist jetzt bei Jesus im Himmel. Und das ist ein Grund, bei aller Traurigkeit, die wir empfinden, auch fröhlich zu sein. Er hat seinen irdischen Weg vollendet. Aber das ist noch nicht das Ende. Wer weiß, welche großen Aufgaben im Himmel auf ihn warten?

Doch die Situation hat uns unvorbereitet getroffen, weil wir eigentlich davon ausgingen, dass er wieder gesund wird. Ich bin mir sehr sicher, dass es sein Wunsch war, dass ich und unsere Söhne seine Visionen und geplanten Projekte weiterführen, was wir auch tun werden, so gut es geht, aber wir werden Zeit und Hilfe brauchen.

Mit freundlichen Grüßen,

Melanie Stegmann

Die Geschichte von

Norbert Stegmann, The-Environmentalist

1994 begann Norbert, sich intensiv mit den Verfahren zur Reinigung von kontaminierten Böden und anderen Stoffen zu beschäftigen und neue Reinigungsmethoden und -verfahren zu entwickeln. Sein grundlegendes Produkt ist ECOREFINE, ein Verfahren zur Reinigung von verunreinigtem Öl, Haushalts- und medizinischen Abfällen, Klärschlamm und Ölschlamm. Außerdem können fast alle anorganischen Abfälle recycelt und alle organischen Abfälle mit Hilfe eines Boden- und Pflanzenaktivators in Dünger umgewandelt werden. Diese Erfindung hat Norbert ermutigt, internationale Projekte zu planen und sein Angebot an umweltfreundlichen Produkten und Erfindungen für eine gesündere und sauberere Zukunft zu erweitern.

Weitere Entwicklungen liegen im Bereich der Wasseraufbereitung, der Abwasseraufbereitung, des Bauwesens, der erneuerbaren Energien und der Reduzierung der CO2-Werte. Er ist unter anderem auch der Schöpfer und Erfinder der umweltfreundlichsten Stadt der Welt, der 'Green Industry' und der Universität für Umwelt. Hier sollte auch ein Institut errichtet werden, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede der drei Hauptreligionen Judentum, Christentum und Islam - durch Menschen, unabhängig von ihrer Nationalität, Kultur, Religion oder Gesundheit, in Harmonie und gegenseitigem Respekt betrachten zu können.

Bereits 1997 wurde Norbert von VDMA und BDI für den Innovationspreis des Bundespräsidenten vorgeschlagen. Da jedoch die Annahme von Preisen oder Auszeichnungen Norberts Mentalität prinzipiell widerspricht, lehnte er die Nominierung ab. 

Geschäftserfahrung in den VAE

Norbert besuchte die Vereinigten Arabischen Emirate zum ersten Mal im Jahr 1971. 

Beginnend mit der Ausstellung „Germany and the Gulf“ im Jahr 1995 hat er viele einheimische Unternehmer getroffen, darunter einen namhaften Emirati aus Dubai. Seine in Sharjah ansässige Firma verlieh Norbert im Jahr 2000 einen Umweltpreis.

Dieser Umweltpreis wurde für die Einführung eines umweltfreundlichen Reinigungssystems für Schmuck und Gold verliehen. Bis dahin wurden in diesem Bereich Ammoniak-Reiniger verwendet, die nicht nur umweltschädlich sind, sondern deren Substanzen auch die Gesundheit der Arbeiter extrem schädigen. Die Verleihung kam unerwartet; es war die erste - und letzte - Auszeichnung, die Norbert angenommen hat und jemals annehmen wird. Seine Erfindungen und Umweltprodukte sind nicht für Preise bestimmt; was für ihn zählt, sind die Menschen und die Umwelt.

Seit 1996 hat Norbert seine Geschäftsbeziehungen zu Sharjah weiter ausgebaut. Als Schöpfer und Erfinder der umweltfreundlichsten Stadt der Welt, mit deren Bau im Februar 2008 nach seinem ursprünglichen Konzept in Abu Dhabi begonnen wurde, zog er am 2. Januar 2006 mit seiner Familie auf Einladung des damaligen Direktors der Behörde für Umwelt und Schutzgebiete (eine Position, die damals dem Rang eines Umweltministers entsprach) nach Sharjah.

In den letzten 25 Jahren hat Norbert erfolgreich Umweltprojekte in Sharjah durchgeführt, und seit 15 Jahren führt er dort sein Unternehmen. Im Jahr 2005 hatte Norbert sein erstes offizielles Treffen mit einer Gruppe deutscher Geschäftspartner im Palast Seiner Hoheit Scheich Dr. Sultan bin Muhammad Al Qasimi, Herrscher von Sharjah und Mitglied des Obersten Rates der VAE.

Seit 2014 arbeitet Norbert mit Seiner Hoheit Scheich Dr. Sultan bin Muhammad Al Qasimi zusammen, um das Blue EcoPower System für Sharjah fertigzustellen, ein Gerät, das in der Lage ist, Energie ohne negative Auswirkungen auf die Umwelt zu erzeugen, bei Produktionskosten von weniger als 0,02 Cent pro kW/h.

Aufgrund der Pandemie und der strengeren Maßnahmen in den VAE hinsichtlich der Ein- und Ausreisebestimmungen, insbesondere für deutsche Ingenieure und Berater, beschloss Norbert im August 2020, seinen Geschäftsbetrieb vorübergehend zu verlagern. Er erhielt Angebote aus mehreren Ländern, entschied sich aber schließlich für eine Übersiedlung nach Schottland.

Norbert Stegmann's Grundsätze

Seit 1984 hat Norbert bedeutende Beiträge im Bereich des angewandten Umweltschutzes geleistet. In Fachkreisen gelten seine Erfindungen des ECOREFINE und der Wasseraufbereitungsanlage HWT heute als Meilensteine der Umwelttechnik.

Norbert hat in den letzten 35 Jahren zahlreiche Politiker, Vertreter aus Wirtschaft und Forschung sowie ernsthaft interessierte Persönlichkeiten getroffen. Er kam zu der Erkenntnis, dass die Mehrheit der Menschheit mit dem Strom schwimmt. Man muss jedoch gegen den Strom schwimmen, um sein Ziel zu erreichen.

„Handeln! Handeln! das ist es, wozu wir da sind.“

(J.G. Fichte)

Mit diesem Motto im Hinterkopf hat Norbert beschlossen, eine neue Richtung einzuschlagen - nicht nur, um die von ihm entwickelten Technologien und Verfahren zu nutzen, sondern um darüber hinaus ein System zu schaffen, das uns dabei hilft, auf positive Art und Weise für unsere Umwelt zu denken und zu handeln.

n diesem Rahmen stellt Norbert die Eckpfeiler eines neuen Weges vor und zeigt die Möglichkeiten für eine Veränderung der Umwelt auf. Es ist nun möglich, diese Visionen gemeinsam zu verwirklichen, nach festen Grundsätzen und Regeln, die auf gegenseitigem Vertrauen und dem gemeinsamen Willen beruhen, diese bedeutenden Schritte zu unternehmen.

Die Umwelttechnologien, das gesamte Blue Building® Konzept sind einzigartig. Norberts Ziel war es, das Unmögliche möglich zu machen, den fortschreitenden Klimawandel zu stoppen und sich für eine Umwelt mit Zukunft einzusetzen.